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Hans Schork
Kleine Winterhorizonte, 1976
Lichtobjekt

30 × 30 × 10,5


Preis auf Anfrage

Hans Schork: Kleine Winterhorizonte, 1976

Lichtobjekt
; 30 × 30 × 10,5

Preis auf Anfrage

Kleine Winterhorizonte, Hans Schork 1976

↓ Hans Schork

Seit Mitte der 60er Jahre entstehen die lichtkinetischen Objekte des 1935 in Aschaffenburg geborenen Künstlers Hans Schork: Rechteckige Kästen, meist quadratisch mit glänzend schwarzer Plexiglasoberfläche, auf welcher sich feine Lichtmuster abzeichnen.

Das Lichtmuster entsteht durch die sparsam gesetzten Leerstellen auf zwei voreinander gelagerten, schwarz überdruckten Plexiglasplatten. Die vordere Platte ist dabei statisch und bildet die dem Betrachter zugewandte „Bildfläche“ der Objekte, während die hintere, sich bewegende Platte - für den Betrachter nicht sichtbar - um eine feste Achse rotiert. Durch diese Bewegung verschieben sich die Überschneidungen der einzelnen Leerstellen, an denen das Licht einer dahinterliegenden Leuchtstoffröhre durch die schwarz eingefärbten Platten scheint. So entstehen Punkte und Linien aus sich bewegendem Licht.

Das gestalterische Formenrepertoire, aus denen sich die Werke Hans Schorks zusammensetzen, ist dabei auf ein Minimum reduziert; Punkte, Linien und Flächen, durchgezogen oder unterbrochen - bilden grafische Muster und Strukturen aus, die räumliche Tiefe suggerieren und perspektivisch Tiefenwirkung erzeugen.

Erstaunlich ist die Vielfalt der bildnerischen Möglichkeiten, die sich der Künstler mit diesem begrenzten Formenrepertoire erschließt: Vollflächige Rasterungen, konzentrisch zueinander strebende Linien, Kurven, und amorphe Formen, Flächen und Bewegungen mit unterschiedlichen Zentren. All diese Varianten entstehen aus den Bewegungen der zarten Lichtpunkte auf den glatten, glänzend schwarzen Oberflächen der lichtkinetischen Objekte Hans Schorks.

Die im Titel wiedergegebenen Begriffe Licht und Bewegung sind dabei die zentralen Aspekte der Arbeiten des Münchner Künstlers. Durch Licht als gewähltes Mittel / Material, wird in den Objekten Bewegung sichtbar gemacht und so zum eigentlichen Bildgegenstand.

Die Lichtkunst Hans Schorks entspricht in ihren theoretischen Grundlagen dabei durchaus dem Zeitgeist der 60er und 70er Jahre. In diesen Zeitraum fallen auch erste Auseinandersetzungen des Künstlers mit dem Thema. Licht und Bewegung als Bildgegenstand war ein zentrales Motiv der deutschen Künstler-Gruppe Zero: „[...] Auf unterschiedlichen Vorläufern aufbauend, konnte sich [...] in den 1950er und 60er Jahren eine regelrechte lichtkinetische Bewegung von einiger Breitenwirkung entfalten. [...] Parallel zu den deutschen Künstlern gab es ähnliche Bestrebungen auch anderswo, so bei den Gruppen Recherche d ́Art Visuel in Paris, Nul in Amsterdam oder Gutai in Osaka. 1966 und 1967 fanden Ausstellungen zur lichtkinetischen Kunst in Bern, Brüssel, Baden-Baden, Düsseldorf, Eindhoven und Paris statt. [...] Auslösend war bei ihm [Hans Schork] die Begegnung mit dem Werk Julio Le Parcs, Mitglied der Pariser Gruppe Recherche d ́Art Visuel, anlässlich der Biennale von Venedig 1966, die ihm erstmals die Möglichkeiten des künstlerischen Einsatzes von Licht und Bewegung zeigte [...]“

(Zitat aus dem Textbeitrag von Dr. Henrike Holsing “Hans Schorks Lichtobjekte - Der Kosmos im Kasten“)

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