↓ Serena Ferrario

Mit ihren Collagen und Arbeiten auf Papier (Bleistift, Kohle, Aquarell) schafft die 1986 in Crema bei Mailand geborene Künstlerin dichte und atmosphärische Erzählungen. Diese werden getragen vom narrativen Charakter der einzelnen Arbeiten: Bevölkert von einer Vielzahl von Figuren laden die Arbeiten dazu ein die dargestellten Szenen zu ergründen.

Ausgangspunkt für die Arbeit Serena Ferrarios ist stets die Zeichnung, bzw. Skizze. Aus diesen werden Motiv-Serien und -Reihen entwickelt. Figuren aus diesen Skizzen tauchen in den fein ausgearbeiteten Zeichnungen oder anderen Arbeiten auf Papier immer wieder auf. Als selbstständige Figuren einer narrativen Erzählung werden sie in den verschiedenen Darstellungen immer wieder aufgegriffen, wie in einem Storyboard werden sie in unterschiedlichen Situationen als Bestandteil einer größeren Handlung in Szene gesetzt. Die Farbigkeit, komplett reduziert auf Schwarz-, Weiß- und Grautöne unterstützt diesen Charakter.

Durch das wiederholte Aufgreifen der Figuren entsteht ein dichtes Geflecht von Verbindungen und Bezügen zwischen den einzelnen Arbeiten; Von der Künstlerin geschaffene, installativen Umgebungen aus Cut Outs, Postkarten, Zeitungsausschnitten oder anderem gefundenem Material verleihen den Figuren eine weitere, assoziativ wirkende Aufladung.

Ähnlich assoziativ und collagenhaft ist die Vorgehensweise Serena Ferrarios in ihren Videoarbeiten: aus einem großen Fundus (dem eigenen Videoarchiv der Künstlerin) werden ihre Videos aus Filmmaterial von verschiedenen Schauplätzen zusammen geschnitten. Auf Reisen der Künstlerin läuft die Filmkamera oft mit; Zufallsbegegnungen mit Menschen vor Ort, Lansdschaften oder städtische Umgebungen; stehts ist der mit der Kamera eingefangene Blick auf Gesehenes gleichermaßen subtil-beobachtend wie emphatisch.

Seit dem Abschluss ihres Studiums bei Wolfgang Ellenrieder an der HBK Braunschweig im Jahr 2017 wurden die Arbeiten Serena Ferrarios in zahlreichen Einzell- und Gruppenausstellungen in öffentlichen Institutionen gezeigt. Zuletzt 2021 im Rahmen der Ausstellung zum Horst-Jansen-Grafik-Preis in der Hamburger Kunsthalle.