↓ Laura Leppert

Das Territorium zeigt sich als Melodie oder als Behältnis; es ist begrenzt durch eine Membran oder markiert durch Hoheitszeichen. Bewegungen der Abschottung und der Kontamination überstürzen sich gegenseitig.

Ein Jingle zeigt die Ankunft an; gemimtes Merchandise, dessen Teile sich trotz selber Quelle nicht einig werden können, sammelt sich am Grund einer Tasche - gegenseitige Anschuldigungen gehen in einer Corporate Identity auf, als Schwarm der Stimmen, der sich permanent im Zustand des Streits befindet.

Die Videoarbeit I remember a lake umkreist spielerisch Fragen des Besitzes, der Verfügungsgewalt und der sehnsüchtigen Aneignung von Orten, die für den Konsum reglementiert sind. Die Warenströme sind hier Kulisse, Versprechen und Heimat zugleich - sie bevölkern das Bild, menschliche Körper tauchen nur im Verhältnis zu ihnen auf.

Kompostierende Referenzen werden zu poetischen Verschlingungen verknüpft - so wohnt Ted Kaczynski, ein antikapitalistischer Terrorist, dessen zahlenkodierte Tagebücher die Eingangssequenz füttern, in einer Ansichtskarte seines Verstecks. Landschaften auf Banknoten werden wie im Naturfilm von der Kamera abgetastet, und Menschen bauen sich ihren Unterschlupf für die Nacht in den Regalen der Megastores und Großmärkte.

Der Titel der Ausstellung verschlagwortet die Realität von Filmen, in denen monumentaler Diebstahl stattfindet - oft wird ein ganzes Gebäude gestohlen, so oder so, denn der Tresor ist festgeschraubt und die Polizei naht bereits, oder das richtige Werkzeug ist klassisch nicht zur Hand - daher erst die Beute in Sicherheit bringen, den ganzen Saal per Lastwagen davon schleppen, damit man sich in aller Ruhe dem Schloss widmen kann.